Selma Meerbaum-Eisinger war eine jüdische Lyrikerin, die während des Holocausts gelebt hat. Sie wurde am 18. Dezember 1924 in Czernowitz, das damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte (heute Teil der Ukraine), geboren. Selma wuchs in einer wohlhabenden Familie auf und zeigte schon früh ein Talent für das Schreiben.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihre Familie von den Nationalsozialisten verfolgt und ins Ghetto von Czernowitz deportiert. Selma schrieb während dieser Zeit viele Gedichte, die jedoch erst nach ihrem Tod veröffentlicht wurden. 1942 gelang es ihrer Familie, sie nach Rumänien zu schicken, um einer weiteren Deportation zu entgehen. Dort verstarb sie jedoch kurz darauf im Alter von nur 18 Jahren an Typhus.
Nach dem Krieg wurden Selmas Gedichte von ihrer Freundin Else Stadtler gefunden und veröffentlicht. Ihre Lyrik zeichnet sich durch ihre Tiefe, Emotionalität und Sensibilität aus und thematisiert oft die Erfahrungen von Leid, Sehnsucht und Verlust. Selmas Gedichte wurden posthum in dem Buch "Blütenlese" veröffentlicht und erlangten in den folgenden Jahrzehnten große Anerkennung.
Selma Meerbaum-Eisinger ist heute eine bedeutende Figur der deutschsprachigen Literatur und ihr Werk wird als Beispiel für die Literatur des Holocausts gewürdigt. Durch ihre Gedichte gibt sie den Opfern eine Stimme und erinnert an die Schrecken und das Leid dieser Zeit.
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